Person sitzt auf einem Steg an einem Bergsee

Die richtige Ernährung für Diabetiker

Diabetiker sollten sich mit den Inhaltsstoffen aller Nahrungsmittel besonders gut auskennen. Ihr Körper reagiert nicht mehr ausreichend auf die Zufuhr von Zuckern, wodurch die Körperzellen und letztlich die Organe Schäden davontragen, wenn der Diabetes nicht behandelt wird.

Junge Frau öffnet Insulin-Spritze

Beim Diabetes Typ 1 produziert der Körper des Betroffenen kein oder nur sehr wenig Insulin. Dieser Diabetes-Typ wird vererbt und hat nichts mit schlechter Ernährung zu tun. Es kann auch durch eine besonders gesunde, ausgewogene Ernährung keine Besserung erwirkt werden. Deshalb sind Diabetiker vom Typ 1 dazu gezwungen, Insulin zu spritzen.

Nicht jeder Diabetiker muss Insulin spritzen

Leider ereilt das Schicksal der Zuckerkrankheit immer mehr Menschen, die dafür genetisch gar nicht zur Risikogruppe gehörten. Diabetes Typ 2 ist eine Erkrankung, die durch dauerhaft sehr ungesunde Ernährungsweise, oft in Kombination mit Übergewicht oder anderen ungesunden Angewohnheiten, hervorgerufen wird und die durch eine radikale Ernährungsumstellung oft auch ohne das gefürchtete Insulin aus der Spritze behandelt werden kann. Meist entwickelt sich ein Diabetes Typ 2 über mehrere Jahre und die Symptome werden immer deutlicher. Betroffene fühlen sich oft müde, abgeschlagen und antriebslos. Sie entwickeln Beschwerden, wie trockene, juckende Haut oder sie haben ein erhöhtes Durstgefühl, denn der Körper versucht den überschüssigen Zucker aus dem Blut über den Urin auszuschwemmen. Schlecht heilende Wunden oder eine Neigung zu häufigen Infektionen sind typisch für einen unentdeckten Diabetes Typ 2. Da die Beschwerden so unspezifisch sind, wird die Erkrankung oft jahrelang nicht entdeckt und der Organismus leidet.

Wurde bei einem Patienten Diabetes Typ 2 oder eine Vorstufe davon diagnostiziert, kann eine zuckerarme, kalorienreduzierte und ausgewogene Ernährung zu einer deutlichen Verbesserung oder sogar zur Heilung führen. Bei einem Typ 2 Diabetes kann eine Gewichtsreduktion und mehr körperliche Bewegung schon den Blutzucker verbessern. Oft reichen diese Maßnahmen schon aus, manchmal kann Insulin in Tablettenform helfen.

Ausgewogene Ernährung ist ein Muss

Generell gelten auch für Diabetiker die gleichen Regeln zur gesunden Ernährung, wie für gesunde Menschen. Viel Gemüse, weniger einfache Kohlenhydrate aus Weißmehl und hochwertige ungesättigte Fette sollten die Ernährung bestimmen. Besonders grüne Gemüsesorten enthalten wenig Kohlenhydrate und eignen sich daher für Diabetiker. Da die Zuckeraufnahme bei Diabetikern aber gestört ist, muss eine möglichst zuckerarme Ernährung strikt durchgehalten werden. Jede Nahrungsaufnahme sollte geplant sein und der Patient muss danach eine Messung durchführen, damit die richtige Menge Insulin als Tablette oder Spritze verabreicht werden kann. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang die drei großen Nährstoffklassen Kohlenhydrate, Eiweiße und Fette.

Eiweiße

In Trenddiäten wie der Paleo-Diät wird das Eiweiß besonders in den Speiseplan eingebaut. Es hat eine geringe Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel und hält darüber hinaus lange satt. Eiweiße enthalten lebenswichtige Stoffe, die der Körper zwingend über die Nahrung aufnehmen muss. Sie sind besonders in tierischen Produkten enthalten, aber auch in Hülsenfrüchten.

Fette

Lange Jahre galten die Fette als Dickmacher, den es unbedingt zu vermeiden gilt. Diese Ansicht ist überholt, denn es kommt entscheidend darauf an, welche Fette man zu sich nimmt. Ungesättigte Fette aus Pflanzen und fettem Fisch sind gesund, gesättigte Fette aus fettreichem Fleisch hingegen sind schlecht für die Gesundheit, da sie zur Arterienverstopfung beitragen. Richtig ist, dass Fette im Vergleich zu Kohlenhydraten und Eiweißen wesentlich mehr Energie pro Gramm enthalten. Daher sollten auch die gesunden Fette in nicht zu großen Mengen verzehrt werden.

Kohlenhydrate

Zu den Kohlenhydraten zählen neben Stärke und den unverdaulichen Bestandteilen der pflanzlichen Nahrung (Ballaststoffe) auch die Zucker. Einfachzucker schmecken süß. Sind sie zu einer Kette verbunden, entsteht relativ geschmacksneutrale Stärke. Diese wird im Körper zu Einfachzuckern abgebaut.

Regeln für die Ernährung für Diabetiker

Gesüßte Getränke und versteckte Zucker aus Fertigprodukten sind Tabu für Diabetiker, denn sie lassen den Blutzuckerspiegel nach oben schnellen. Früher wurde von Ärzten Alkohol bei Diabetikern strikt verboten, diese Regelung wurde aber gelockert, da Alkohol sich doch nicht so negativ auswirkt, wie befürchtet. Dennoch sollte es bei maximal einem Glas Wein oder zwei Gläsern Bier bleiben. Vollkornprodukte sind in Maßen in Ordnung für Diabetiker, doch auch in Getreide stecken viele Zucker in Form von Stärke. Da der Körper diese bei der Verdauung in Einfachzucker aufspaltet, sind auch sie wirksam auf den Blutzuckerspiegel. Bei der Vollkornvariante geschieht die Aufspaltung im Vergleich aber wesentlich langsamer als bei Weißmehl, wodurch der Blutzucker stabiler bleibt.

Erleichterung für Diabetes-Patienten durch Sensor Pad

Seit einiger Zeit kann die Blutzucker-Messung für Diabetespatienten wesentlich einfacher durchgeführt werden. Statt in den Finger zu piksen, misst ein Sensor Pad, das auf dem Oberarm angebracht wird, den Zuckerwert im Unterhautfettgewebe. Die Insulingabe erfolgt dann wie gewohnt. In puncto richtige Ernährung für Diabetiker kann das Gerät durch genaue Aufzeichnung und Speicherung aller Daten die Auswirkung aller verzehrten Lebensmittel auf den Blutzuckerwert genau darstellen. Die Werte können außerdem schmerzfrei und beliebig oft abgenommen werden. Dies stellt eine große Erleichterung für die strapazierte Haut von Patienten dar und macht die Einstellung des Blutzuckers sehr viel genauer. Organe und Psyche der Betroffenen werden somit geschont.